Dienstag, 03. September 2024
Wie viele heimische Amphibien benötigt auch der Feuersalamander (Salamandra salamandra), Deutschlands größter Schwanzlurch, Hilfe! Obwohl der Feuersalamander das größte Verbreitungsgebiet der europäischen Landsalamander bewohnt, bekannt ist wie ein „bunter Hund“ und mit einer beeindruckenden Größe von bis 20 Zentimeter Länge aufwarten kann, geht es ihm an den Kragen. Bedroht wird der lackschwarze Lurch durch den gefürchteten sogenannten „Salamanderfresser“ oder der „Salamanderpest“. Dabei handelt es sich um eine meist rasch tödlich verlaufende Pilzerkrankung, hervorgerufen durch eine relativ neue Art eines pathogenen Töpfchenpilzes (Batrachochytrium salamandrivorans (Chytridiomycota)) kurz Bsal genannt, der speziell Schwanzlurche befällt. Genau am 3. September 2013 wurde der für Amphibien lebensgefährliche Pilz erstmals wissenschaftlich beschrieben. Daher wurde der 3. September im vergangenen Jahr vom Düsseldorfer Aquazoo Löbbecke Museum zum „Tag des Feuersalamanders“ ernannt – um der Gefahr etwas Positives entgegen zu setzen.
Im vergangenen Jahr beteiligten sich über 30 Zoos, Institutionen, Verbände und Vereine an dem Aktionstag – dies sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die Angebote für die Gäste der jeweiligen Einrichtungen waren sehr vielfältig: Es wurde gebastelt, gemalt, es gab Exkursionen, spezielle Führungen, Vorträge, zahlreiche Mitmach-Aktionen und Informationen rund um die Biologie und den Schutz der Feuersalamander. Für einen Feuersalamander, der in der Zucht- und Schutzstation für Amphibien im Aquazoo lebt, übernahm der Nachhaltigkeitsbeirat des Landes NRW eine Patenschaft. Die Mitglieder des Beirates freuten sich über die Initiative und die angelaufenen Rettungsaktionen für den Feuersalamander. In diesem Jahr wurde im April Feuersalamander.NET gegründet. Ein Netzwerk zum Schutz des schwarz-gelben Sympathieträgers, bestehend aus Fachleuten aus Forschung und Wissenschaft sowie Zoo- und Privathaltern von Feuersalamandern. Auf Initiative von Citizen Conservation wurde zudem ein Erhaltungszuchtprogramm ins Leben gerufen. Der Startschuss ist gefallen, um gemeinsam den Feuersalamander zu retten und bei verschiedenen Aktionen regelmäßig über sämtliche Bemühungen zum Schutz des Lurches zu informieren: Hier finden Sie Informationen zu Behandlung und Schutzbemühungen .
Da in diesem Jahr der 3. September auf einen Dienstag fällt, werden die Aktionen verteilt, manche Akteure bieten sogar eine ganze Feuersalamander-Woche an.
Die Biologische Station Düren führt seit 2015 das Bsal-Screeening durch, das aus einem zweijährigen Larven-Monitoring und Hautabstrichen bei adulten Tieren besteht. Koordiniert wird das landesweite Bsal-Konzept vom LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen).
Weitere Informationen zu Hygienemassnahmen und der Meldung kranker und toter Feuersalamander finden Sie hier.