Biber als Land­schafts­ge­stal­ter

Fach­pu­bli­ka­tio­nen der Bio­lo­gi­schen Sta­tion zum Biber

Dal­beck, L, Hach­tel, M. & R. Camp­bell-Pal­mer (2020): A review of the influ­ence of bea­ver Cas­tor fiber on amphi­bian assembla­ges in the flood­plains of Euro­pean tem­pe­rate stre­ams and rivers.– Her­pe­lo­gi­cal Jour­nal 30: 135-146. (DOI: 10.33256/hj30.3.135146)

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Dal­beck, L. (2016): Die Rolle des Bibers bei der Gewäs­ser­ent­wick­lung.- Leben­dige Gewäs­ser – Sohle, Ufer, Aue – NUA Semi­nar­be­richt 13: 37-42.
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Koschor­reck, M., Herz­sprung, P., Brands, E., Kirch, P. M., & L. Dal­beck (2016): Minor effect of bea­ver dams on stream dis­sol­ved orga­nic car­bon in the catchment of a Ger­man drin­king water reser­voir.- Lim­no­lo­gica – Eco­logy and Mana­ge­ment of Inland Waters 61: 36-43.(DOI: 10.1016/j.limno.2016.09.005)
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Dal­beck, L., Jans­sen, J. & S.L. Völs­gen (2014): Bea­vers (Cas­tor fiber) incre­ase habi­tat availa­bi­lity, hete­ro­ge­neity and connec­ti­vity for com­mon frogs (Rana tem­po­ra­ria).- Amphi­bia-Rep­ti­lia 35: 321-329.(DOI: 10.1163/15685381-00002956)
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Schloe­mer, S. & L. Dal­beck (2014): Der Ein­fluss des Bibers (Cas­tor fiber) auf Mit­tel­ge­birgs­bä­che in der Nordei­fel (NRW) am Bei­spiel der Libel­len­fauna (Odo­nata).- In: Nit­sche, K.A.: Ergeb­nisse der Natio­na­len Biber­ta­gung in Dessau, Mai 2014 · Tagungs­band: 25-29. (DOI: 10.13140/2.1.2388.6721)
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Dal­beck, L.(2012): Die Rück­kehr der Biber – eine Erfolgs­ge­schichte des Arten­schut­zes.- Zeit­schrift des Köl­ner Zoos · Heft 4/2012: 167-180.
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Dal­beck, L.(2011): Biber­lich­tun­gen als Lebens­raum für Heuschre­cken in Wäl­dern der Eifel.- Arti­cu­lata 26: 97-108.
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Dal­beck, L. & K. Wein­berg (2009): Arti­fi­cial ponds: a sub­sti­tute for natu­ral Bea­ver ponds in a Cen­tral Euro­pean High­land (Eifel, Ger­many)?- Hydro­bio­lo­gia 630: 49-62.
(DOI: 10.1007/s10750-009-9779-8)
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Dal­beck, L. & K. Wein­berg (2009): Kurz­fris­tige Aus­wir­kun­gen eines Hoch­was­sers auf Amphi­bien­ge­mein­schaf­ten in Biber­tei­chen eines Mit­tel­ge­birgs­ta­les.- Zeit­schrift für Feld­her­pe­to­lo­gie 16: 103-114.
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Dal­beck, L., Fink, D. & M. Land­vogt (2008): 25 Jahre Biber in der Eifel – Das Come­back eines Ver­folg­ten.- Natur in NRW 03/08: 30-34.
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Dal­beck, L., Lüscher, B. & D. Ohl­hoff (2007): Bea­ver ponds as habi­tat of amphi­bian com­mu­ni­ties in a cen­tral Euro­pean high­land.- Amphi­bia-Rep­ti­lia 28: 493-501.
(DOI: 10.1163/156853807782152561)
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Zur Unter­schei­dung von Euro­päi­schem und Kana­di­schem Biber anhand von Schä­del­merk­ma­len hat die Bio­lo­gi­sche Sta­tion ein Doku­ment zusam­men­ge­stellt, dass Sie hier als pdf-Datei her­un­ter­la­den kön­nen

Biber und Was­ser­rah­men­richt­li­nie (WRRL)

The­sen­pa­pier zum Thema “Biber und WRRL“

Bio­lo­gi­sche Sta­tion im Kreis Düren e.V. (2011): Biber und Was­ser­rah­men­richt­li­nie – Hin­weise zum Umgang mit einer sich aus­brei­ten­den Schlüs­sel­art für die WRRL.
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Wei­tere wis­sen­schaft­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen zu ver­schie­de­nen The­men

fin­den Sie in unse­rer Rubrik Fach­pu­bli­ka­tio­nen.

Biber fördern Artenvielfalt – auch jenseits der Wasserlinie

Biberwiese: wertvoller Lebensraum im Wald

Biber verändern die Landschaft nach ihren Bedürfnissen – Dämme und die daraus resultierenden Stauteiche, Burgen und die durch Baumfällungen entstehenden Lichtungen sind die Folge.
Besonders in den großflächigen Wäldern der Eifel schaffen sie so neue Lebensräume für viele Arten.

Ergebnisse einer Studie der Biologischen Station im Kreis Düren zeigen, dass nicht nur wassergebundene Tierarten wie Amphibien vom Biber profitieren, sondern auch Tiergruppen, die gar nichts mit Gewässern zu tun haben, nämlich Heuschrecken.


Dank Biber: Offenlandheuschrecken im Wald

Sumpfschrecke: Eine Seltenheit der Biberlichtungen

Da die meisten Heuschrecken sehr wärmebedürftig sind, bevorzugt die Mehrzahl in Mitteleuropa offene bis halboffene Lebensräume; wirkliche Waldheuschrecken sind selten. Allerdings sind die Lebensraumansprüche von Art zu Art im Detail sehr unterschiedlich, was oft besonders mit den Eiern zusammenhängt. Bei vielen Arten brauchen die Eier mehrere Jahre bis sie schlupfreif sind – da ist es schon sehr bedeutend, dass sie in einem hinsichtlich Wärme und Feuchtigkeit passenden Umfeld liegen.

Die Untersuchung der Biologischen Station zeigt, dass erstaunlich viele, z. T. seltene, Heuschreckenarten die Biberlichtungen besiedeln – das Artenspektrum reicht von äußerst feuchtigkeitsbedürftigen (z. B. Sumpfschrecke) bis hin zu sehr trockenheits- und wärmeliebenden Arten (z. B. Blauflügelige Ödlandschrecke). Die Biberlichtungen unterscheiden sich auch deutlich von anderen Offenlandlebensräumen im Wald, wie Schlagfluren oder kleinen Talwiesen.

Damit zeigt sich, dass Biberlichtungen auch von Charakterarten der extensiv genutzten Kulturlandschaft besiedelt werden; Biberwiesen sind also ein Primärlebensraum dieser Offenlandarten in Mitteleuropa.

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Diplomarbeit zeigt: Biberteiche fördern die Artenvielfalt

Bei der Arbeit: Kathrin Weinberg und Lutz Dalbeck

Der Biber gestaltet wie keine zweite Tierart seinen Lebensraum nach eigenen Bedürfnissen und hat das bis zu seiner Ausrottung im 18. Jahrhundert in der Eifel über Jahrhunderttausende getan. Schon vor ca. 600.000 Jahren lebten nachweislich Biber in der Eifel und damit lange vor dem modernen Menschen. Etwa 200 Jahre lang war der fleißige Baumeister aus fast ganz Europa verschwunden und damit das Wissen um die Auswirkungen der Landschaftsveränderungen durch Biber auf Tiere und Pflanzen.


Der Biberteich: neues altes Landschaftselement

Landschaftselement Biberdamm

Inzwischen gibt es wieder Biber in vielen Regionen Deutschlands und damit Biberteiche, Burgen und Biberwiesen – einige der beeindruckendsten in der Nordeifel im Kreis Düren. Grund genug für die Biologische Station im Kreis Düren sich in einem Kooperationsprojekt mit Schweizer Fachleuten der wissenschaftlichen Untersuchung dieser für uns neuen, in Wahrheit aber uralten Landschaftselemente am Beispiel der Auswirkungen auf Amphibien näher zu widmen. Erstaunlicherweise wird dieses Thema zwar in Nordamerika derzeit intensiv untersucht, findet jedoch in Europa bisher kaum Beachtung.


Molche in Massen

Bergmolche: Profiteure der Biber

Nachdem die Ergebnisse einer ersten Studie inzwischen veröffentlicht sind, liegen nun die Ergebnisse der zweiten Untersuchung zum Thema „Biber und Amphibien“ vor: Im Rahmen ihrer Diplomarbeit hat Kathrin Weinberg die Vorkommen von Berg- und Fadenmolchen in Biberteichen untersucht. Das Ergebnis: beide Arten profitieren ungemein von den Biberaktivitäten. In den 22 untersuchten, im Durchschnitt etwa 600m² großen Biberteichen konnten insgesamt 3.118 Berg- und 7.899 Fadenmolche gefangen werden.


Fazit

Die daraus ermittelte Größe der Vorkommen beläuft sich auf insgesamt fast 6.000 Bergmolche bzw. mehr als 17.700 Fadenmolche. Ohne die Biber gäbe es dort allenfalls wenige Dutzend Tiere. Dies ist nicht nur gut für die bedrohte heimische Amphibienwelt, sondern hat auch tief greifende positive Effekte auf so anspruchsvolle Tierarten wie Iltis, Schwarzstorch und Ringelnatter.


Weitere Informationen

Wer mehr über die Biber in der Eifel wissen will, kann gegen Zusendung eines A5-formatigen mit 1,55 € frankierten und adressierten Umschlag die Broschüre “Mit den Biber leben” (9. Auflage 2017, 24 S.) beziehen:

Biologische Station im Kreis Düren
Zerkaller Str. 5
52385 Nideggen