eDNA Untersuchungen Knoblauchkröte 2018-2019

Mit diesen Untersuchungen wurden wichtige Erkenntnisse über das aktuelle Vorkommen der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) in den Kreisen Düren, Euskirchen, Rhein-Erft und Rhein-Sieg gewonnen. Die Beprobung der Gewässer diente zur Vorbereitung der Optimierung des Lebensraumes der Knoblauchkröte und zur Vorbereitung bei der Schaffung eines Biotopverbundes.

Knoblauchkröte
Die Knoblauchkröte ist die seltenste Amphibienart in Nordrhein-Westfalen. Sie besiedelt als „Kulturfolger“ agrarisch und gärtnerisch genutzte Gebiete wie extensiv genutzte Äcker, Wiesen, Weiden und Gärten. Als Laichgewässer werden offene Gewässer mit größeren Tiefenbereichen, Röhrichtzonen und einer reichhaltigen Unterwasservegetation aufgesucht.

In der Niederrheinischen Bucht sind bisher nur wenige Vorkommen bekannt (Euskirchen, Zülpich, Weilerswist, Erftstadt). Dies liegt zum einen an der Seltenheit der Art. Zum anderen gibt es aber potenzielle Laichgewässer, die zwar zur richtigen Zeit Wasser führen, an denen aber bislang noch kein Nachweis erfolgen konnte. Möglicherweise sind dort Knoblauchkröten übersehen worden, da die Art schwer und mit klassischen Nachweismethoden nur unter hohem personellem Aufwand nachweisbar ist.

eDNA
Tiere hinterlassen ihren genetischen Fußabdruck über Hautzellen, Kot und Urin in ihren Lebensraum, das sogenannte environmental DNA oder eDNA. Auch Amphibien hinterlassen ihre DNA in ihren Laichgewässern, so auch die Knoblauchkröte, Zielart dieser Untersuchung. Bei einer Probenahme in dem Zeitraum, in welchem sich die laichbereiten Knoblauchkröten am Laichgewässer aufhalten, wird aufgrund der eDNA aus dem Teichwasser die Anwesenheit von Knoblauchkröten mit hoher Treffsicherheit bestimmt. Das eDNA ist 3 Wochen nachdem das Tier in dem Gewässer anwesend war noch anzutreffen, abhängig davon, welche Temperatur das Wasser hat.

Beprobung
Insgesamt sind in dem Untersuchungsraum in den vier Kreisen Düren, Euskirchen, Rhein-Erft und Rhein-Sieg 52 potenzielle Gewässer mit Knoblauchkröten. Die Gewässer wurden zweimal beprobt, hierdurch ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Knoblauchkröten erhöht gegenüber einmaliger Probenahme. Einmal wenn die Tiere in den Gewässern ankommen (April) und einmal in der Periode, wenn Kaulquappen vorhanden sein könnten (Juni). Insgesamt werden somit voraussichtlich 104 Proben gezogen. Von den 52 potenziellen Gewässern sind in drei Gewässern bereits Knoblauchkröten nachgewiesen. Eine Beprobung dieser Gewässer dient als Kontrollbeprobung. Die Wasserproben wurden durch Mitarbeiter der Biologischen Station Düren gewonnen. Nach Probenahme werden die Proben auf eDNA der Knoblauchkröte analysiert in einem Labor in Frankreich.

Ergebnisse
In Juni 2018 wurden erstmals 52 potenzielle Knoblauchkrötengewässer auf eDNA untersucht. In dieser Periode wandern die adulte Tiere schon (teilweise) ab, aber es können, bei erfolgreicher Reproduktion, auch Kaulquappen vorhanden sein. An einigen Standorten wurden in den letzten Jahren Knoblauchkröten nachgewiesen. Im Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg Kreis und im Kreis Euskirchen ist das Vorkommen der Knoblauchkröte in manchen Gewässern bekannt. Diese Gewässer wo aktuelle Nachweise der Knoblauchkröte bekannt sind dienen als Kontroll-Gewässer.

In April 2019 wurden nochmal 52 potenzielle Knoblauchkrötengewässer auf eDNA untersucht. In dieser Periode sind die adulte Tiere in den Fortpflanzungsgewässern anwesend. Davon wurden 44 Gewässer auch in Juni 2018 beprobt. Von den 52 beprobten Gewässern wurden 44 Gewässer auch in Juni 2018 beprobt. Die Kontroll-Gewässer wo aktuelle Nachweise der Knoblauchkröte bekannt sind, wurden 2019 auch wieder beprobt.

Fazit
Bei der eDNA-Analyse in einem Labor in Frankreich wurden nur die Kontroll-Gewässer positiv getestet. Leider konnten wir mit diesen Untersuchungen keine neuen Vorkommen von Knoblauchkröten nachweisen. In den Kreisen Düren und Euskirchen sind daher keine aktuellen Vorkommen der Knoblauchkröte bekannt. Auch bei den bestehenden Vorkommen im Rhein-Erft-Kreis und im Rhein-Sieg Kreis ist die Zukunft der Knoblauchkröte, trotz hohes Engagement der jeweiligen Biostationen, ungewiss.

Ansprechpartnerin:

Joyce Janssen

Tel. 02427/94987-18

joyce.janssen_at_biostation-dueren.de