Die Sechsbeiner verschwinden

Der Schutz der Insekten hat eine immer größere Bedeutung. Spätestens seit der Begriff "Insektenschwund" in aller Munde ist, wird zunehmend deutlich, wie lebensnotwendig auch diese Tiergruppe für uns Menschen ist. Jeder Apfel z. B., der gegessen wird, musste vorher als Blüte von einem Insekt bestäubt werden. Im Internet kursieren Bilder von chinesischen Obstbauern, die ihre Bäume selbst bestäuben, da es zu wenig Insekten gibt. Aber auch alle Tierarten, welche im Nahrungskreislauf von Insekten abhängig sind, kommen heutzutage unter großen Druck. Auffällig für viele in den Dörfern ist der Rückgang an Schwalben. Die Rinderhaltung ist aus vielen Dörfern verschwunden, mit den Tieren die Ställe mit reichlich Insektennahrung für Rauch- und Mehlschwalben. Über Jahrzehnte hat gerade der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, entlang der Bahnstrecken und privaten Gärten den größten Anteil am Rückgang der Insekten. Heute werden immer mehr dieser Mittel verboten, da ihre Gefährlichkeit für das Überleben der Artenvielfalt erkannt ist. Dokumentiert wurde der Rückgang vom Krefelder Entomologischer Verein.

Um diesem Schwund entgegenzuwirken, säen wir z. B. im Rahmen verschiedener Projekte Flächen innerhalb und außerhalb der Dörfer mit regionalem Wiesen-Saatgut ein. Die neu entstehenden Wildblumenwiesen bieten nicht nur Insekten, sondern auch Vögeln, Amphibien, Reptilien und kleinen Säugetieren neue Lebensräume und Versteckmöglichkeiten. Wenn man den Flächen etwas Zeit gibt, sie richtig pflegt, kann man sich dauerhaft am Treiben z. B. der Bienen, Hummeln und Schmetterlinge erfreuen. Wenn man dann noch ein „Insektenhotel“ aufbaut, wird man schnell beobachten können, wie sich dieses mit Wildbienen füllt.

Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes arbeiten wir eng mit Landwirt*innen zusammen, um auf landwirtschaftlichen Flächen neue Lebensräume für Insekten zu schaffen. Im Kreis Düren befinden sich aktuell nahezu 2000 ha landwirtschaftlicher Fläche in einer extensiven Nutzung, die den Tieren das Überleben ermöglicht. Der Vertragsnaturschutz ist in NRW der wichtigste Baustein als kooperierender Ansatz für den Naturschutz in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.

Auch Privatpersonen können sich über eine ökologische und naturnahe Gartengestaltung informieren und dadurch einen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten. Einige Tipps finden Sie bereits HIER

Die Natur hat eine ungeheuerliche Kraft zur Regeneration, helfen wir ihr alle gemeinsam dabei.