Erhaltung der Kulturlandschaft – Der Pappeldriesch im Nordkreis Düren

Sparkassen-Projekt Schwarzpappel Projektstart November 2010

Ausgangssituation
Einzigartig und kulturhistorisch bedeutsam sind die so genannten Pappeldriesche in der Ruraue zwischen Düren und Linnich. Ehemals als „Hochzeitsbäume“ gepflanzt haben die Hybrid-Pappeln jetzt kaum noch eine wirtschaftliche Bedeutung. Allerdings sind die mit Pappeln bestockten Weideflächen auch heute noch ein prägendes Element der heimischen Kulturlandschaft. Driesch, ins Hochdeutsche am besten mit Baumweide übersetzt, beinhaltet die traditionelle Doppelnutzung der Allmendefläche durch Forst- und Landwirtschaft.


Die Schwarzpappel- Ein typischer Baum der Flussaue
Zusammen mit Silberweide und Bruchweide ist die Schwarzpappel (Populus nigra) Charakterart der Weichholzaue. Das heißt, es handelt sich um eine Baumart, die sich in der von Überflutung geprägten Zone von Flüssen heimisch fühlt. Reine Vorkommen dieser schnell wachsenden Riesen sind aufgrund des starken Rückgangs naturnaher Auengebiete, aber auch wegen Verdrängung durch die eingeführten Hybridpappeln äußerst selten geworden. Artreine Schwarzpappeln (ohne Einkreuzung von Hybridpappeln) sind nur noch an wenigen Stellen im Rurtal anzutreffen.

Zielsetzung
Ziel des von der Sparkassenstiftung Düren geförderten Projektes ist es den Bestand an Schwarzpappeln deutlich zu erhöhen, die traditionelle Drieschnutzung partiell zu erhalten, und den Lebensraum Ruraue insgesamt mittels Nachpflanzung zu entwickeln. Hierbei soll der Schwerpunkt auf die Entwicklung der Aue im Bereich zwischen Düren und Linnich gelegt werden. Darüber hinaus können Einzelmaßnahmen aber auch im Südkreis erfolgen.

Das Pflanzmaterial wird über die Forstgenbank Arnsberg erworben. Somit ist gewährleistet, dass es sich tatsächlich um artreine Schwarzpappeln handelt. Jede Pflanzung wird vor Verbiss geschützt und in einem Kataster erfasst.

Aktionen
1. Ermittlung möglicher Pflanzstandorte, inkl. Ermittlung der Parzelleneigentümer und Einholung des Einverständnisses, Klärung der Erreichbarkeit etc.
2. Erwerb von Schwarzpappelsetzlingen bei der Forstgenbank Arnsberg
3. Pflanzung von Schwarzpappeln inkl. Verbissschutz (gegen Biber bzw. in den Drieschflächen gegen Rinder)
4. Archivierung in geografischem Informationssystem
5. Dokumentation mit Fotos und Bericht
6. Pressearbeit

Ansprechpartner:

René Mause

Tel. 02427/94987-13

rene.mause_at_biostation-dueren.de