Der zweite Obstbaumwart-Kurs in diesem Projekt ist gestartet
In den vergangenen Jahren entstand im Süden des Kreises Düren, der StädteRegion Aachen und im Kreis Euskirchen durch die jeweiligen Biostationen ein erstes Netzwerk aus Obstbaumwarten. Mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) wurde dieses Netz auf die nördlichen Bereiche der Kreise Aachen und Düren ausgedehnt.
Obstbaumwarte sind fachlich qualifizierte Obstbaumberater, die ehrenamtlich in der Region für alle Fragen rund um die Obstwiesen zur Verfügung stehen. Besonders im Raum um Alsdorf, Baesweiler, Herzogenrath, Jülich, Linnich und Würselen gibt es zahlreiche ortsbegleitende Obstwiesen, die erfasst und betreut werden sollen.
Ziel des vom LVR geförderten Projektes war es, langfristig in jeder Kommune der beiden Landkreise mindestens einen Obstbaumwart für interessierte Bürger als Ansprechpartner zu finden und zu schulen. Projektträger war die Biologische Station StädteRegion Aachen, die Biologische Station Düren war Projektpartner.
Zwischen 2012 und 2014 wurden Interessierte kostenlos an 5 Wochenenden zu Obstbaumwarten ausgebildet. In den Lehrgängen wurden folgende Inhalte vermittelt:
• Geschichte und Ökologie der Streuobstwiesen
• Wachstumsgesetze der Obstbäume
• Anlage und Pflanzung von Streuobstwiesen, Fördermöglichkeiten
• Erziehungsschnitt an Jungbäumen, Baum- und Kronenformen
• Winterveredlung
• Altbaumschnitt
• Sommerpflegemaßnahmen, Pflanzenschutz
• Sommerveredlung
• Pomologie und Sortenkunde
Weitere Informationen finden Sie hier: www.streuobstwiesen.net
Baumwarte für die Eifeler Streuobstwiesen
Innerhalb des Kreises Düren und der Städteregion Aachen gibt es zahlreiche Streuobstwiesen, die das Erscheinungsbild der Dörfer prägen und schmücken. Die Freude an alten Kulturlandschaften spiegelt sich in zahlreich besuchten Obstbaumblütenwanderungen und Obstwiesenfesten wider.
Leider sind die meisten Streuobstwiesen nicht mehr in allerbestem Zustand und oft überaltert.
Inzwischen sind die Kenntnisse zur fachgerechten Pflege von Obstbäumen nur noch wenigen Experten bekannt. Auch ist das einst vorhandene Netzwerk aus Experten, die beim richtigen Schnitt, der geeigneten Sortenwahl für die Neupflanzung oder anderen Fragen rund um den Obstbaum halfen, kaum noch vorhanden.
Wiederbelebung des Baumwart-Netzwerkes
Mit verschiedenen Maßnahmen wird ein kreisübergreifendes Aktionsbündnis zum Thema Streuobst geschaffen. Bestehende Initiativen aus dem Bereich Obstbaumpflege, Vermarktung, Obstproduktion und Naturschutz werden vernetzt. Bis in die 1940iger Jahre gab es in der Eifel so genannte Baumwarte, die vor Ort in den Gemarkungen und Dörfern Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Obstwiesen waren. Die Baumwarte haben aber auch im Auftrag der Besitzer deren Bäume gepflegt. Diese Tradition soll wieder belebt werden. Über die Laufzeit des Projektes von drei Jahren wird ein Netzwerk von Ansprechpartnern entstehen. Langfristig steht so eine wachsende Zahl von Obstbaumwarten vor Ort für Fragen rund um das Thema Streuobst zur Verfügung.
Angebot zur Fortbildung als Baumwart
Durch die erfolgreiche Teilnahme an allen Lehrgangsinhalten werden die Teilnehmer zu „Obstbaumwarten“ ausgebildet. Diese können dann ihre Tätigkeit sowohl beratend als auch praktisch ausführen und als Dienstleistung anbieten z.B. bei Sortenwahl, Anlage und Planung einer Obstwiese, Pflege von Alt- und Jungbäumen usw. Die Qualifikation zum Obstbaumwart ermöglicht daher auch neue berufliche Perspektiven. Die Lehrgänge werden ab Ende 2013 an fünf Wochenenden durchgeführt. Darüber hinaus ist jeder engagierte Streuobstliebhaber willkommen, der als ehrenamtlicher Ansprechpartner die Arbeit der künftigen Obstbaumwarte unterstützen möchte. Die Lehrgangsinhalte umfassen neben fachlichen Kenntnissen wie Sortenwahl, Pflege und Planungen auch naturschutzfachliche und -rechtliche Kenntnisse. Im neu geschaffenen Netz von Obstbaumwarten werden sich kompetente Ansprechpartner vor Ort für Eigentümer und Bewirtschafter von Streuobstwiesen finden.