Kooperationsprojekt von 8 Biologischen Stationen und 2 Naturparken zur
Wiederherstellung blühender Wiesen und zum Stopp des Insektenschwundes
Um die Artenvielfalt zu erhalten, ist der Einsatz von regionalem Saatgut bei Ansaaten in der freien Landschaft seit 2020 verpflichtend. Für einige Naturräume liegt dieses Saatgut inzwischen auch vor – z.B. für die Niederrheinische Bucht und wird dort auch seit Jahren ausgebracht – maßgeblich unterstützt durch die Saatgutförderung des Landschaftsverbandes Rheinland.
Für Eifel und Bergisches Land gibt es zwar viele Anfragen, aber bisher kein Regionales Saatgut. Artenreiche Wiesen werden aber dringend benötigt, bilden sie doch die Lebensgrundlage für viele Insekten und Vögel.
Daher begannen die Biologischen Stationen bereits in Vorläuferprojekten die Produktion von Regionalem Saatgut für den jeweiligen Naturraum anzustoßen. Fördergeber war hier bisher maßgeblich der Landschaftsverband Rheinland.
Für die Eifel sind zur Zeit 28 Wildpflanzenkulturen im Anbau, 22 Kräuter und 6 Gräser. Allerdings befinden sich viele Kulturen noch in den Kinderschuhen und für die teilnehmenden Landwirte handelte es sich zunächst um eine „Pilotphase“. Denn Wildpflanzen verhalten sich anders als bekannte Kultursorten – hier ist ein sehr viel spezielleres Know How erforderlich. Der Anbau soll nun dringend in den nächsten Jahren ausgeweitet und verstetigt werden. Gesucht werden also weiterhin interessierte Landwirte, die für sich die Produktion von Regiosaatgut als Betriebszweig entdecken!
Die Biologischen Stationen unterstützen dabei durch Beratung, Vernetzung mit etablierten Anbauern anderer Naturräume und aktiv auf dem Feld beim Pflanzen und Ernten. Außerdem stehen den Anbauern landwirtschaftliche Maschinen leihweise zur Verfügung wie eine Reihenfräse zur Minimierung des Unkrautdrucks oder Erntemaschinen wie der Schneidlader oder Parzellenmähdrescher.
Für das Bergische Land sieht es ähnlich aus – allerdings gibt es hier seit dem Herbst 2024 bereits eine erst Charge Regiosaatgut im Umlauf. Erste Wiesen wurden mit dieser Mischung bereits angereichert.
Um die Landwirte aus dieser Pilotphase herauszuführen, fördert der Landschaftsverband Rheinland gemeinsam mit der NRW-Stiftung für weitere 3 Jahre ein Kooperationsprojekt von 8 Biologischen Stationen und 2 Naturparken für die Eifel und das Bergische Land. Zusätzlich erhalten wir finanzielle Unterstützung durch die EifelStiftung. Zum Ende der Projektlaufzeit (also spätestens 2027) soll es den Landwirten möglich sein, weitgehend unabhängig von den Biologischen Stationen ein eigenes, wirtschaftlich lukratives Standbein in der Saatgutproduktion aufzubauen. Saatgutmischungen für artenreiche Wiesen beider Naturräume sind dann beim Saatguthersteller käuflich erwerbbar oder für größere Flächen im Außenbereich im Rahmen der Saatgutförderung über den Landschaftsverband Rheinland erhältlich. Ein Teil des Saatgutes soll dabei auch direkt zur ökologischen Aufwertung von Flächen der NRW-Stiftung verwendet werden.
Die Projektpartner Naturpark Hohes Venn - Eifel und Naturpark Bergisches Land informieren über die Bedeutung und die Einsatzmöglichkeiten des Saatgutes im Rahmen ihrer Öffentlichkeitskampagnen.
Insbesondere im Bergischen Land sind außerdem Multiplikatorenschulungen für Landwirte und Biodiversitätsberater der Landwirtschaftskammer geplant.
Daten zum Projekt
Projektlaufzeit: 3 Jahre: 01.01.2025 bis 31.12.2027
Finanzierung: Förderung durch den LVR (Landschaftsverband Rheinland); Kofinanzierung durch die NRW-Stiftung; Unterstützung durch die EifelStiftung
Kooperationspartner: Biologische Station (BS) Düren, BS StädteRegion Aachen, BS Euskirchen, BS Bonn/Rhein-Erft, BS Mittlere Wupper, BS Haus Bürgel, BS Oberberg, BS Rhein-Berg, Naturpark Hohes Venn-Eifel, Naturpark Bergisches Land
Projektziel: Ziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung artenreicher Wiesen durch die Produktion von regionalem, naturraumtreuen Saatgut. Hierzu ist die Gewinnung initialer Saatgutmengen aus den am Projekt beteiligten Landkreisen der nordrheinwestfälischen Eifel sowie des Bergischen Landes vorgesehen. Regionales Saatgut bezeichnet Saatgut, welches regional und in diesem Fall sogar lokal gewonnen und vermehrt wird. Dieses Saatgut wird nach Projektende weiter von Landwirten angebaut und steht dann über einen Vertriebspartner (Saatguthersteller Firma Rieger-Hofmann) zur Verfügung.
Für das Bergische Land steht schon eine erste Samenmischung für die Aussaat zur Verfügung, für die Eifel erwarten wir diese für Herbst 2025 oder spätestens Frühjahr 2026. Die Samenmischung ist für die Anlage oder Anreicherung einer bunten Eifelwiese gedacht – sie ist nicht geeignet für sehr kleine Beete im Vorgarten. Bei Flächen mit einer Größe ab 500m2 ist es eventuell möglich, die Saatgutförderung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) in Anspruch zu nehmen. Anträge können unkompliziert über die Biologische Station Düren oder Mittlere Wupper gestellt werden.
Fragen Sie bei Bedarf gerne bei uns nach!
Für interessierte Landwirte ist es weiterhin möglich, in die Saatgutproduktion einzusteigen.
Oder besitzen Sie eine Ackerfläche im Naturraum Eifel (ab 2.000 m2 Größe) und möchten sie Landwirten für die Produktion von Regiosaatgut verpachten? Wir suchen weiterhin Anbaufläche!
Ansprechpartnerin:
Für die Eifel:
Biologische Station im Kreis Düren e.V.
Astrid Uhlisch
Zerkaller Str. 5, 52385 Nideggen-Brück
02427-94987-16
astrid.uhlisch_at_biostation-dueren.de
Für das Bergische Land:
Biologische Station Mittlere Wupper
Pia Kambergs
Vogelsang 2, 42653 Solingen
Tel: 0212 – 2542730
kambergs_at_bsmw.de