Mit ihrer grün und grau gemusterten Oberseite und den kleinen roten Flecken an den Flanken ist die Wechselkröte unverkennbar. Leider ist die Wechselkröte eine der seltensten Amphibienarten im Kreis Düren. Es gibt sie nur noch in kleinen, isolierten Restbeständen in der Zülpicher- und Jülicher Börde.
Neben der auffälligen Farbe sind die leisen, melodisch-trillernden Rufe, mit denen die Männchen an den Fortpflanzungsgewässern auf sich aufmerksam machen, einzigartig.
Ursprünglich eine Steppenart, die gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommt, hat sie es geschafft, nach den Eiszeiten westwärts bis in die Niederrheinische Bucht vorzudringen; die „Rübensteppe“ der Rheinischen Börden bildet heute den nordwestlichen Vorposten ihres bis in die asiatischen Steppen reichenden Areals.
Vermutlich waren es die von starker Hochwasserdynamik geprägten Ströme, wie der Rhein und Flüsse, wie die Rur, in deren großen, von offenen Kies- und Sandflächen geprägten Auen sie einen Lebensraum fand. Dort findet sie neben günstigen Landlebensräumen auch zahlreiche geeignete Laichgewässer, die typischerweise sonnig, vegetationslos sind und oft nur vorübergehend Wasser führen. Heute kann man solche Primärlebensräume nur noch an den wenigen verbliebenen unzerstörten Flussauen in Europa sehen.
In der modernen Landschaft bieten am ehesten in Sand- und Kiesabgrabungen eine vergleichbare Dynamik, solche Sekundärlebensräume sind oft die letzten Bereiche, die die Wechselkröte, oft zusammen mit der Kreuzkröte, zu besiedeln vermag.
Um der Art zu helfen, möchte die Biologische Station, unterstützt durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR), Maßnahmen für die Wechselkröte umsetzen. Dafür ist es notwendig, ihre Verbreitung im Kreis Düren zu kennen. Im Umfeld dieser Vorkommen benötigen wir geeignete Flächen, auf denen der Bau von Laichgewässern möglich ist. Dafür eignen sich offene, wenig oder nicht genutzte Flächen, wie Ruderalflächen oder Brachen in der offenen Landschaft aber auch am Rand von Siedlungen. Gärten können für die Wechselkröte ebenfalls geeignet sein. Zur Fortpflanzung nutzt die Wechselkröte auch kleine Gewässer, diese müssen aber bestimmte Eigenschaften aufweisen. Im Rahmen des Projekts kann der Bau geeigneter Gewässer finanziert werden.
Kennen Sie Wechselkrötenvorkommen? Oder können Sie sogar eine geeignete Fläche zur Verfügung stellen? Dann wenden Sie sich in der Biologische Station an Maike Guschal (02427-90584-91 / maike.guschal@biostation-dueren.de) oder Dagmar Ohlhoff (02427-949 87-33 / dagmar.ohlhoff@biostation-dueren.de).