Wildpflanzenanbau: Regiosaatgut für die Eifel


Wiederherstellung blühender Eifelwiesen zum Stopp des Insektenschwundes

Der geänderte gesetzliche Rahmen (Bundesnaturschutzgesetz) gibt seit Mitte 2020 vor, dass nur noch Wildpflanzenarten in die freie Landschaft gebracht werden dürfen, die aus dem jeweiligen Herkunftsgebiet stammen. Da es dieses „Regionale Saatgut“ für die Eifel noch nicht gibt, hat die Biologische Station Düren dank einer Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland und mit Unterstützung durch die „Stiftung Umwelt und Naturschutz Schmittmann“ im Herbst 2021 mit der Herstellung des Eifelsaatguts begonnen. Projektpartner sind die Biologischen Stationen StädteRegion Aachen und Euskirchen.
Die Biologischen Stationen sind in den ersten Jahren Helfer und Motor. Der Wildpflanzenanbau stellt nach Projektende für die Landwirtschaft einen neuen Betriebszweig dar und das Saatgut steht über einen Saatguthersteller zum freien Verkauf zur Verfügung.

Der Anbau erfolgt wie andere ackerbauliche Kulturen auch, in geraden Reihen mit definiertem Abstand und entsprechenden Fahrgassen. So können Striegel, Hacke oder Reihenfräse zum Einsatz kommen, um die Beikräuter zu minimieren. In der Reihe muss aber gerade in der Anfangszeit auch per Hand gehackt werden.

Zur Entwicklung einer artenreichen Wiese werden in der Eifel langfristig ca. 25 Wildkrautarten und 12 Grasarten benötigt. Im ersten Projektjahr gelang es bereits, 9 Landwirte für das Projekt zu gewinnen und 19 Kulturen in den Anbau, eine in die Zwischenvermehrung zu bringen.

Daten zum Projekt

Projektlaufzeit: zunächst 3 Jahre: 01.10.2021 bis 31.12.2024

Finanzierung: Förderung durch den LVR (Landschaftsverband Rheinland) und Unterstützung durch die „Stiftung Umwelt und Naturschutz Schmittmann“ sowie die Eifelstiftung.

Kooperationspartner: Biologische Stationen StädteRegion Aachen, Euskirchen und Bonn / Rhein-Erft

Projektziel: Ziel ist die Wiederherstellung und Optimierung artenreicher Wiesen durch die Produktion von regionalem, naturraumtreuen Saatgut. Hierzu ist die Gewinnung initialer Saatgutmengen aus den drei am Projekt beteiligten Landkreisen der nordrheinwestfälischen Eifel vorgesehen. Regio-Saatgut bezeichnet Saatgut, welches regional und in diesem Fall sogar lokal gewonnen und vermehrt wird. Dieses Saatgut wird nach Projektende weiter von Landwirten angebaut und steht dann über einen Vertriebspartner (Saatguthersteller Firma Rieger-Hofmann) zur Verfügung.

Für das Projekt werden noch interessierte Landwirte sowie Anbauflächen gesucht!

Ansprechpartnerin:

Astrid Uhlisch

Tel. 02427/94987-16

astrid.uhlisch_at_biostation-dueren.de